Achtsamkeit und Konzentration im Studium – Besser lernen im Hier und Jetzt

Frau in blauem Hemd sitzt mit Laptop entspannt auf dem Bett.

Im Studium stehen viele Prüfungen, Hausarbeiten und lange Lernphasen an. Das kann schnell zu Stress, Unruhe und Konzentrationsprobleme führen. Ein regelmäßiges Achtsamkeitstraining im Studium hilft, Gedanken und Gefühle zu ordnen, ruhiger zu werden und sich besser auf Aufgaben zu fokussieren. Mit Achtsamkeit lernen kannst du lernen, deine Aufmerksamkeit bewusst zu steuern und so Konzentrationsstörungen zu verringern. In diesem Artikel erfährst du, was Achtsamkeit bedeutet, wie sie im Gehirn wirkt, was Studien dazu sagen, welche Übungen es gibt und wie du sie im Alltag anwendest. 

Was ist Achtsamkeit? 

Achtsamkeit heißt, den Moment bewusst wahrzunehmen – ohne zu bewerten. Du achtest also genau darauf, was du gerade denkst, fühlst oder siehst. Statt an die nächste Prüfung zu denken oder dich von Nachrichten ablenken zu lassen, bleibst du im Hier und Jetzt. Diese Achtsamkeit zu lernen, unterstützt dich dabei, automatische Gedankenmuster zu durchbrechen und Konzentrationsprobleme im Studium zu reduzieren. 

Wie wirkt Achtsamkeit im Gehirn? 

Forscher haben herausgefunden, dass regelmäßiges Achtsamkeitstraining bestimmte Hirnregionen verändert: 

  • Aufmerksamkeit: Bereiche im vorderen Gehirn (präfrontaler Cortex) arbeiten danach effizienter. 
  • Emotionskontrolle: Der anteriore singuläre Cortex hilft, Gefühle besser zu steuern. 
    Diese Veränderungen reduzieren Stress und Konzentrationsstörungen sowie Konzentrationsprobleme und ermöglichen längeres, fokussiertes Lernen1

Was zeigen Studien? 

Mehrere Untersuchungen belegen den Nutzen von Achtsamkeit für Studierende: 

  • Lefrank & Graef (2021): Ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining reduzierte den wahrgenommenen Stress deutlich und erhöhte die Konzentrationsfähigkeit um etwa 20 %, sodass Konzentrationsstörungen seltener auftraten.2 
  • Debruin (2021): Nach vier Wochen Achtsamkeitskurs, bei dem Teilnehmende Achtsamkeit lernen konnten, machten sie beim Lesen komplexer Texte 18 % weniger Fehler.3
  • Uniklinik Freiburg (2016): Schon zehn Minuten Atemübung pro Tag verkürzten die Reaktionszeiten bei Aufmerksamkeitstests und stärkten die kognitive Kontrolle, wodurch Konzentrationsprobleme abnahmen.4

Diese Befunde zeigen: Schon kurze Einheiten des Achtsamkeitstraining helfen, Stress zu senken und den Kopf klarer zu machen. 

Drei einfache Achtsamkeits­übungen 

5-Minuten-Atemübung 

  • Setz dich bequem hin und schließe die Augen. 
  • Atme ruhig ein und aus. 
  • Spüre bewusst, wie die Luft ein- und ausströmt. 
  • Diese Übung ist ideal, um Konzentrationsprobleme zu lindern und Achtsamkeit lernen praktisch zu üben. 

10-Minuten-Body-Scan 

  • Leg dich hin oder setz dich entspannt hin. 
  • Wandere mit deiner Aufmerksamkeit durch den Körper: von den Zehen bis zum Kopf. 
  • Nimm jede Stelle wahr und lass Anspannung los. 
  • Der Body-Scan ist ein klassisches Element im Achtsamkeitstraining für Studenten und reduziert Konzentrationsstörungen deutlich. 

Achtsames Lesen 

  • Wähle einen kurzen Text (ca. 100 Wörter). 
  • Lies langsam und aufmerksam. 
  • Wenn Gedanken abschweifen, bringe sie sanft zurück zum Text. 
  • Diese Übung zeigt dir, wie Achtsamkeit lernen deine Lesefähigkeit stärkt und Konzentrationsprobleme minimiert. 

Achtsamkeit in den Studienalltag integrieren 

Plane jeden Tag 5–10 Minuten für Achtsamkeitstraining ein. Zum Beispiel: 

  • Morgens vor der ersten Vorlesung 
  • Als kurze Pause zwischen zwei Lernblöcken 
  • Abends zur Entspannung 

Schon nach zwei bis vier Wochen berichten viele Studierende, dass Konzentrationsprobleme im Studium seltener werden, sie ruhiger arbeiten und stressresistenter sind. Indem du Achtsamkeit in deinen Lernalltag integrierst, wird sie zu einem festen Bestandteil deines Studiums – und hilft dir dabei, gelassener und erfolgreicher zu lernen.


Fußnoten

  1. Stauss, T. (2012). Achtsamkeit und ihre Bedeutung für das Lernen in der Schule. LMU München. https://epub.ub.uni-muenchen.de/14297/1/Stauss%20%282012%29.%20Achtsamkeit%20f%C3%BCr%20epub.pdf ↩︎
  2. Lefrank, T. & Graef, E. (2021). Eine quantitative Studie zum Einfluss von Achtsamkeit auf Stress und Konzentration bei Studierenden. FOM-Forschung Arbeitspapier Nr. 82. https://www.econstor.eu/bitstream/10419/248720/1/1782598537.pdf ↩︎
  3. Debruin, A. (2021). Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext. peDOCS – Volltexte der Hochschulbibliografie. https://www.pedocs.de/volltexte/2021/23218/pdf/debruin_2021_Achtsamkeit.pdf ↩︎
  4. Uniklinik Freiburg (2016). Achtsamkeit – Grundlagen und Anwendung. Abstract-Sammlung Psychosomatik/Psychiatrie. https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/07_kliniken/psy_psychosomatik/Abstracts.pdf ↩︎

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